CRK+ ist ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.




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Herbst im Grazer Kunstverein
24. September – 20. November 2020

Emma Wolf-Haugh
Domestic Optimism, Act One: Modernism – A Lesbian Love Story

Eröffnungsnachmittag: Donnerstag 24. September, 15–19 Uhr
Öffnungszeiten: Mi–So 11–18 Uhr

Domestic Optimism ist eine Ausstellung zu den Vermächtnissen der Moderne, die in gängigen Erzählungen zerschründet und verstümmelt werden. Möbel, leblose Objekte, de mit sozialen Verbindungen und unsichtbaren Geschichten aufgeladen sind, bilden den Ausgangspunkt des Projekts. Emma Wolf-Haugh erzählt modernistische Architekturgeschichte, indem sie kulturelle Abfallprodukte in neue Zusammenhänge setzt. Dabei kommt eine kollektive Klaviatur queer-feministischer und dekolonialer Praktiken zur Anwendung, die in Zeiten der Hygiene immer wieder Schmutz ans Licht bringt und Dinge verkompliziert, die noch nie einfach waren.

Wolf-Haugh ist eine bildende Künstler*in und Bildungsarbeiter*in. In ihrer künstlerischen Arbeit verbindet sie Installation, Performance, Text und Publizieren sowie kollaborative Workshoptechniken miteinander. Ausgehend von der Frage 'was fehlt?' geht es ihr oft darum, kulturellen Narrativen mit veränderter Aufmerksamkeit zu begegnen. Erfahrungen aus Theater und Dragperformance sowie aus der DIY-Clubzene - insbesondere die Art, wie hier temporäre soziale Beziehungen, Identitäten und Räume ästhetisch und somatisch erzeugt werden - prägen ihre Praxis.

In ihrer Ausstellung kreuzen sich die Geschichte(n) kolonialer Ästhetik und hysterischer Männlichkeit, von kriminologischer Tatortfotografie und Sexologie mit Auseinandersetzungen zur Produktion des Lesbischen in der Moderne und zum aktuellen Zusammenbruch des sozialen Wohnbaus. Architektur- und Designmoderne(n) werden so einer kritischen, queeren und arbeiter*innensozialisierter Lesart unterzogen, die sensibel ist für das, was Solidarität, Freund*innenschaft und Kollektivität für unser gemeinschaftliches Überleben in der Welt bedeuten.

Domestic Optimism wurde koproduziert mit Project Arts Centre, Dublin, wo Act Two dieses Projekts Anfang 2021 präsentiert wird.




Emma Wolf-Haugh, Still von Domestic Optimism,
Act One: Modernism – A Lesbian Love Story, 2020