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In der Schwebe << Eine gewisse – wenn auch ungewollte – Akrobatik Plakatprojekt beim < rotor > Eingangsportal Laufzeit: Ende Mai bis Herbst 2020 Die Plakatsets wechseln im zweiwöchigen Rhythmus, den Anfang macht ein Beitrag von Veronika Hauer. Ihre beiden Bilder gehören zu einem Projekt mit dem Titel speech is to be looked at [Sprache ist zu betrachten]. Die Künstlerin zeigt uns darin verschiedene Zeichnungen, die leicht einem Begriff zugeordnet werden können. Damit führt sie vor, wie Denkvorgänge funktionieren und wie Menschen bestrebt sind, alles um sich herum einzuordnen. Hier sind es jedoch nicht die Hände, die man an dieser Stelle erwarten würde. Die vier nächsten Plakatsets sind Kunstwerke von: Erwin Polanc, Roman Klug, Keyvan Paydar, Christina Helena Romirer Nach dem Lockdown am 16. März sah sich < rotor > veranlasst, sämtliche für 2020 geplanten Projekte, die mit partizipativer Kunst bzw. künstlerischen Rechercheprojekten zu tun haben und derzeit nicht weiter betrieben werden können, ins kommende Jahr zu verschieben. Es freut uns, dass wir Ihnen heute den Start eines neu konzipierten Vorhabens bekanntgeben können, das in Reaktion auf die neuen Gegebenheiten in den letzten Wochen entwickelt wurde. „In der Schwebe zu sein bedeutet, den Atem anzuhalten. Und so aufmerksam wie möglich anzuschauen, was sich uns in der Gegenwart der Dinge offenbart.“ Diese Formulierung bietet uns die französische Psychoanalytikerin und Philosophin Anne Dufourmantelle (1964-2017) in ihrem 2011 erschienen Buch Éloge du risque (dt. Lob des Risikos. Ein Plädoyer für das Ungewisse, 2018) an. In einem der kurzen Kapitel, übertitelt mit In der Schwebe spricht sie sich dafür aus, den Zwischenzustand selbst zu würdigen: „Die Schwebe ist kein Stillstand der Zeit vor einem Ereignis, sie ist das Ereignis selbst”. Das erwähnte Buch von Anne Dufourmantelle ist eine der Inspirationsquellen für das hier vorgestellte Vorhaben. Sie bezieht sich in ihrem Text u.a. auf Seiltänzer und Trapezkünstler und auf deren Vermögen, den Moment „der aufs Seil gestützten Schwebe“ auszukosten. „Das Risiko der Schwebe verlangt“, so folgert Anne Dufourmantelle „eine gewisse Akrobatik“. Und das ist auch ein Vermögen, das angesichts der Unklarheiten und Unvorhersehbarkeiten, die mit der aktuellen Situation einhergehen, den Menschen abverlangt wird: Eine gewisse – wenn auch ungewollte – Akrobatik. Die Plakatserie ist zugleich der Auftakt für eine Ausstellung in den < rotor > Räumlichkeiten, die im September für das Publikum geöffnet wird. Daran werden neben den genannten Künstler*innen noch weitere Protagonist*innen der Grazer und steirischen Kunstszene teilnehmen. Darüber hinaus werden Arbeiten aus der Kunstsammlung der Stadt Graz in die Ausstellung einfließen. Kuratorisches Team: Margarethe Makovec, Anton Lederer, Leonhard Rabensteiner, Markus Waitschacher, unterstützt von Birgit Kulterer (Sammlung der Stadt Graz/Kulturamt) |
Das < rotor > Eingangsportal mit dem Plakatset von Veronika Hauer |