CMRK ist ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.

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CMRK Archiv:
Frühling 2017
Sommer 2017
Herbst 2017

Ute Müller
Eröffnung: 07.12.2017, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 08.12.2017 - 25.01.2018

Kommunizierende Bildkörper der Plastik und Malerei machen das prekäre, feingliedrig abgestimmte Œuvre von Ute Müller (*1978 Graz, lebt in Wien) aus. Ambivalenz als Haltung und Moment der Suche nach Form und Anti-Form spielt seine Rolle: seien es Abgüsse von Negativ-Formen näherungsweise erkennbarer Objekte oder Arrangements gefundener, leicht veränderter und dadurch etwas anders aufgeladener Dinge. Müller zeigt ihre Plastiken auf Sockeln, bei aller Eleganz bleiben sie unnahbar und geheimnisvoll. Auch die Malerei gibt sich erfreulich ergebnisoffen, im Abstrakten liegt eine klar skizzierte Position. In Körpergröße aufgezogene Leinwand schimmert in Moll, über in Tempera aufgetragen Strukturen kreisen zeichenhaft gebrochene Formationen. Geschickt spielt sie mit Material, Geschichte und Referenz, ohne Spezifisches im Ringen um Gestalt, Idee und Präsentation missen zu lassen. Im langsamen Tanz durch Müllers Bildräume wird der Griff nach dem Ganzen spürbar, ohne die Karten unnötig vorzeitig aufzudecken.

Ingo Abeska
Eröffnung: 07.12.2017, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 08.12. 017 - 25.01.2018

Nachts geht der Zeichner Ingo Abeska (*1953 Graz) durch seine Beute: Internationale Zeitungen und Zeitschriften dienen ihm als Inspiration und Medium, um der zügigen Recherche eine eher lapidare, unbewusste Reaktion folgen zu lassen. Wie in einem Atlas sammeln sich Zeichnungen zu einer persönlichen Kartografie, die nicht nur seine Lesart zur Welt der Nachrichten und aktuellen Entwicklungen aufmacht, sondern hinter das Geschehene blicken lässt. Jenseits ihrer repräsentativen Positionen fühlt sich Abeska in die Köpfe und Vorstellungen der beschriebenen Personen ein. Narrativ verdichtet entstehen so auf Kommunikation, Emotion und Psyche kondensierte Abbildungen. Bis hin zu Selbstportraits des Künstlers werden auch unbekannte Personen dargestellt, die den Leviathan des sozial geordneten Zusammenlebens und die Vielfalt im Einzelnen ausmachen. Mit spitzer Feder, aber doch sanft lässt Abeska die Welt und ihre Brüche ins Einzelne und zutiefst Menschliche fallen.





Ute Müller, 2017