CMRK ist ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.

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Winter 2017

Eröffnung: 7. 12. 2017, 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 8. 12. 2017 – 18. 2. 2018

Als Teil unserer Winterausstellung zeigen wir mit Stolz zwei Einzelausstellungen von Isabel Nolan und Ola Vasiljeva. Diese Ausstellungen werden sich innerhalb der Spuren, Entwicklungen und Umgestaltung des größeren künstlerischen Programms entfalten.

Isabel Nolans Einzelausstellung einer neuen und weiteren jüngsten Arbeiten werden die gewölbten Räume des Grazer Kunstvereins in eine Krypta oder eine weltliche Kapelle für den in Ungnade gefallenen Dominikanermönch und kosmopolitischen Theoristen Giordano Bruno. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts hatte Bruno ein geistiges Erinnerungssystem entwickelt, das, wie er glaubte, das gesamte Universum umfassen und alles Wissen neu strukturieren könnte. Mit (Tomb) Memory Wheel (2017) hat Nolan ein Beinhaus umgesetzt. Diese Arbeit ist dem Erinnerungssystem von Bruno und seiner weitgehend unbekannten anachronistischen Version eines unendlichen Unversums gewidmet, wo alle Dinge und alle Menschen mit Würde und Herrlichkeit erfüllt sind. Tod und Kunst ziehen sich als maßgebliche Kräfte der Realität durch die gesamte Ausstellung. Durch das Imaginieren erhabener Gedanken von eigenartigen Philosophen einerseits und durch die Beobachtung von nach oben gewandten Sohlen von Begräbnisskulpturen erkundet Nolan's Werk, wie das Universum sinnhaft im menschlichen Verstand wird und wie die intime Art eines direkten Kontakts mit der Welt und der physische Tiefe der Prozess des Verstehens festhalten werden kann.

Ola Vasiljevas Werke erzählen Geschichten. Geschichten, die zu keinem direkten Wesen gehören, die sich jedoch sanft durch Objekte entfalten. Während eines Spaziergangs in Graz kam die Künstlerin an einem großartigen verbarrikadierten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert am Kaiser-Franz-Josef-Kai vorbei. Sie verliebte sich in die Tür und die Fenstergitter, die das Innere von den Blicken der Vorbeigehenden schützen und begann neue skulpturale Arbeiten zu entwickeln, die weder sich verbergen noch offenlegen - Objekte, die so aussehen, als würden sie sich in Bezug bringen lassen, und die sich auf der Spitze der Wiedererkennung befinden. Vasiljeva spricht mit kraftvollen Linien in ihren Arbeiten, mit übertriebenen Eigenschaften und derben Formen, es ist jedoch die Magie, die sie heraufbeschwört, wenn sie das Abwesende verbirgt und ihre Arbeit zum Schwingen bringt. Als Teil der Winterausstellung arrangiert die Künstlerin ein Arrangement von jüngsten und neu produzierten Werken, die eine Serie von erfundenen Schwellen kreieren und damit als Wächter zwischen zwei Momenten agieren.




Isabel Nolan, Curling Up With Reality (Tomb of the Ducs d’Orleans, St Denis), 2012–17. Fotocourtesy die Künstlerin, Kerlin Gallery, Dublin, unnd Galerie Krinzinger, Wien.