CMRK ist ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.

Eröffnungen
18 Uhr <rotor>
19 Uhr Camera Austria
20 Uhr Grazer Kunstverein
21 Uhr Künstlerhaus KM– Halle für Kunst & Medien

Freier Shuttlebus
Abfahrt Wien
9.3.2018, 15 Uhr
Haltestelle Oper, Bus 59a
Abfahrt Graz
9.3.2018, 22.30 Uhr
Künstlerhaus KM–, Burgring 2



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CMRK Archiv:
Frühling 2017
Sommer 2017
Herbst 2017
Winter 2017
Frühling 2018

Karina Nimmerfall: Indirect Interviews with Women

Eröffnung: 18. 5. 2018, 18:00
Ausstellungsdauer: 19. 5. – 1. 7. 2018

Kuratiert von: Reinhard Braun

Die Ausstellung findet im Rahmen des Architektursommers 2018 statt.

In den letzten zweieinhalb Jahren hat die Künstlerin an einem umfangreichen Projekt gearbeitet, das sie im Rahmen ihres Londoner Atelierstipendiums im Herbst 2015 vor Ort und im »Mass Observation Archive« an der Universität Sussex recherchiert hat. Ausgehend von historischen Aufzeichnungen des interdisziplinären britischen Sozialforschungsprojekts »Mass Observation« von 1937 (eine bei uns wenig bekannte Bewegung, die auf den Umstand reagierte, dass das Alltagsleben durchschnittlicher BürgerInnen weder in den Medien noch im politischen System Großbritanniens repräsentiert waren) beschäftigt sich die Serie mit einer Auswahl an Interviews mit Frauen und deren Verhältnis zu Wohnen, Stadtplanung, Arbeit und Politik im Jahr 1941, während die Angriffe der deutschen Luftwaffe große Teile Londons zerstörten.
Transkripte der originalen Interviews werden mit Korrekturen, Ergänzungen, Kommentaren und Notizen gezeigt, die Änderungen bleiben also nachvollziehbar. Diese Interviews werden mit Aufnahmen in denjenigen Stadtteilen und Wohnanlagen Londons kombiniert, die diese in der Gegenwart zeigen. Die Erforschung der Geschichte und ihrer nach wie vor sichtbaren Auswirkungen ermöglicht in Kombination mit der administrativen Ästhetik der präsentierten Interviewdokumente einen neuen Zugang zum urbanen Raum und eröffnet durch die Gegenüberstellung von Bild und den gesammelten und katalogisierten Daten einen imaginären Raum von (vergangenen?) kulturellen, ideologischen und politischen Ideen und Visionen.

Camera Austria hat mit Karina Nimmerfall bereits zwei Bücher realisiert, Cinematic Maps (2007) und 1953. Possible Scenarios of a Discontinued Future (2015), sowie an mehreren Ausstellungsprojekten gemeinsam gearbeitet, zuletzt »Archives, Re-Assemblances, and Surveys« (Zagreb, 2015). »Indirect Interviews with Women« wird erstmals vollständig bei Camera Austria gezeigt und von einer gleichnamigen Publikation begleitet.


Heidi Specker: Fotografie / Photography

Eröffnung: 13. 7. 2018, 18:00
Ausstellungsdauer: 14. 7. – 26. 8. 2018

Kuratiert von: Reinhard Braun

Die Ausstellung findet im Rahmen des Architektursommers 2018 statt.

Seit den 1990er Jahren bis heute bilden bestimmte Gebäude, Innenräume, architektonische Ensembles, Gartenanlagen, also konkrete Orte und Ortszusammenhänge, den Ausgangspunkt der Arbeiten Heidi Speckers. Ausgehend von ihrer beobachtenden Aufmerksamkeit und ihrer Präzision des Sehens, gepaart mit der Montage, Gruppierung und Reihung der entstandenen Bilder, erzeugt sie visuelle Erzählungen, die die Räume ihres Interesses durch die Bilder demontieren und remontieren, auflösen und wieder zusammensetzen zugleich. »Das allgemein Anzutreffende sollte eigentümlich wirken können, und vieles, was natürlich schien, sollte als künstlich erkannt werden.« (Bertolt Brecht) In dieser Weise zeigt Heidi Specker in ihren Serien immer auch den Zugriff, den sie mit und durch ihre Bilder vornimmt, zeigt sie, wie sie sich mit diesen Bildern einer Wirklichkeit einschreibt, ihre Poetik visuell freisetzt, aber auch ihre Fremdheit, Unzugänglichkeit und Ambivalenz aufrechterhält, um beständig das Vermögen der Bilder zu befragen, deren Wirkung wir alle teilen.




Karina Nimmerfall, aus der Foto-Text-Serie: Indirect
Interviews with Women (Detail), 2016–2018.




Heidi Specker, aus: Three Women, 2013.