CMRK ist ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.

18 Uhr Grazer Kunstverein
19 Uhr Künstlerhaus KM– Halle für Kunst & Medien
20 Uhr Camera Austria
21 Uhr <rotor>

Freier Shuttlebus
Abfahrt Wien
10.3.2017, 15 Uhr
Haltestelle Oper, Bus 59a
Abfahrt Graz
10.3.2017, 23.30 Uhr
< rotor >, Volksgartenstraße 6

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Martin Behr, Martin Osterider: Triester
Präsentation

10. 3. 2017, 20:00

Eine Krähe, Misteln in winterlichen Bäumen, eine aufgelassene Tankstelle, Cafe »Bombon«, die »Monte Cito« Cafe – Lounge – Tanzbar, ein verronnenes »Liebe! Liebe!«-Graffiti, Industriegebäude, Flussufer, ein SK Sturm-Schal auf der Heckablage eines blauen Peugeot 106 XR, abgerissene Plakate, immer wieder Straßen und Gehsteige und Gehwege, Spielplätze, Absperrbänder, Balkone, violett, mit künstlichen Sonnenblumen, Schatten auf Gehsteigen, Wiesen, Schranken, Hinterhöfe, »Samstag Reifenmontage!«, das »Aquarium«, und alles beginnt mit der Rückenansicht einer Familie, die mitten auf einer Seitenstraße geht – wohin?
Triester. 12 Bücher mit Aufnahmen in der gleichnamigen Siedlung im Grazer Stadtteil Gries von Martin Behr und Martin Osterider sind seit 2013 erschienen – weitere Bände sind bereits in Planung. Das Konzept einer offenen, unabgeschlossenen Dokumentation, die keine Authentizität für sich beansprucht und keine Interpretation vornimmt, eine Bedeutungskette von Bildern, die ihrer Zusammenfassung entgegenarbeiten.Triester stellt im Grunde die Frage danach, welche Bilder es möglicherweise nicht geben kann und was also in den Zwischenräumen der Bilder passiert, außerhalb der Bilder und von einem Bild zum anderen. Braucht es nicht gerade heute Bilder, die sich nicht allzu wichtig nehmen? Gibt es nicht zu viel an Besonderem, zu viel an Wirklichkeit, oder was sich dafür hält? Sind nicht vielmehr Bilder nötig, die uns nicht von etwas überzeugen wollen, die der Wirklichkeit nicht habhaft werden wollen, sondern die diese Wirklichkeit für uns öffnen, zugänglich machen, die uns erlauben, immer neue mögliche Bedeutungen dieser Wirklichkeit zu erahnen?

Die Präsentation findet aus Anlass eines von der Firma Ankünder zur Verfügung gestellten Großplakats in der Grazer Triestersiedlung, dem neu erschienenen Band 12 der Triester-Reihe und einem in der Ausstellung erhältlichen Plakat statt.

Hans Hansen: Atelier

Eröffnung: 17. 3. 2017, 19:00
18. 3. – 4. 6. 2017

Hans Hansen gilt als einer der wichtigsten Autoren der Produkt- und Sachfotografie. Seine Bildsprache entwickelte sich durch die Suche nach Vereinfachung und das Spiel mit Form und Verfremdung, das zumeist auf seinen Experimenten mit Licht basierte. Durch Reduktion und das Befreien der Objekte aus ihren Entstehungszusammenhängen gelingt es Hansen dabei, dem fotografischen Bild eine Autonomie zu verleihen, die auf Fragen von Repräsentation verweist, die weit über den Bereich der sogenannten Produktfotografie hinausweisen. Vor allem aus diesem Grund ist das Werk Hans Hansens ein wiederkehrender Bezugspunkt für eine jüngere Generation an KünstlerInnen, die sich primär im Feld der Fotografie bewegen.
Die Ausstellung wurde von Annette Kelm und Hendrik Schwantes initiiert und gemeinsam mit Hans Hansen zusammengestellt. Sie zeigt einen subjektiven Querschnitt aus seiner langjährigen fotografischen Praxis – freie Projekte und Auftragsarbeiten werden dabei miteinander kombiniert. Die Ausstellung bei Camera Austria thematisiert so auch die Schnittstellen zwischen freier und angewandter Fotografie. »Atelier« stellt die Arbeit eines angewandten Fotografen vor, der durch die Erarbeitung einer eigenen Bildsprache und durch das Einbinden vielfältiger Einflüsse aus bildender Kunst und Design Konventionen und vorgebliche Grenzen der angewandten Fotografie überschreitet.
»Atelier« ist die erste Einzelausstellung Hans Hansens in Österreich.




Aus: Martin Behr, Martin Osterider: Triester, 2017.


Hans Hansen, o.T. (Ei), 1998.